Welche Ansatzpunkte für gemeinsame Produkt- und Vertriebsaktivitäten gibt es?
Aus technischer Sicht wurden in den vergangenen Jahren mit Smart Grid oder Smart Metering gravierende Fortschritte erzielt, die aus Sicht der Risikoprävention für die Versicherungswirtschaft einen erheblichen Nutzen bringen können. Das Engagement der Versicherungsunternehmen ist im Hinblick auf die Unterstützungsfunktion dieser Technologien für das eigene Geschäft dennoch eher zurückhaltend. Ignorieren sie damit das Potenzial dieser Entwicklung? Welche Ansatzpunkte für gemeinsame Produkt- und Vertriebsaktivitäten gibt es?
- Längst fälliger Einstieg der Assekuranz in die Energiebranche?
- Welche Ansatzpunkte für gemeinsame Produkt- und Vertriebsaktivitäten gibt es?
- Ansatzpunkt Assistance-Leistungen
Beide Märkte, sowohl der Energie- als auch der Versicherungsmarkt, verfügen über viele Gemeinsamkeiten. Dazu zählen zum Beispiel die niedrige Kundenkontakt-Frequenz, der geringe positive Erlebnishorizont (moment of truth) und die zunehmende Wechselbereitschaft der Kunden. Der wohl größte Unterschied hingegen liegt in der Transparenz der Produktlandschaft, die im Energieversorgungsmarkt weit höher ist, als in der Versicherungswirtschaft. Aus diesem Grund stellt sich an dieser Stelle die Frage, ob Unternehmen beider Branchen im Hinblick auf gemeinsame Produkt- und Vertriebsaktivitäten einen kundenrelevanten Mehrwert schaffen können?
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Die Bundesregierung hat mit ihrem Entschluss zum Atomausstieg der Energiewirtschaft eine hochprofitable Einnahmequelle abgeschnitten; dies jedoch in einem gesellschaftlichen Entwicklungsstadium, das ganz auf den Einsatz neuester Technologien setzt und zu dadurch zu einem steigenden Energiebedarf führt. Ein schlüssiges Konzept, um dem langfristig drohenden Engpass in der Energieversorgung zu begegnen, ist nicht erkennbar. Die aktuelle Studie eines großen deutschen Versicherers zeigt zudem: Die Zukunft bringt gravierende Herausforderungen, denen sich Deutschland stellen muss. Die Energienetze müssen infolge der Veränderungen in der Versorgungsstruktur dringend modernisiert werden. Das Problem der Energieknappheit bleibt bestehen. Die Risiken reichen von bloßen Versorgungengpässen bis hin zu großflächigen und wiederkehrenden Stromausfällen. Die Studie untersuchte dabei auch mögliche Schadenszenarien: So verursacht ein Stromausfall in einem Stahlwerk Kosten in Höhe von etwa 350.000 Euro. Im Finanzhandel können gar Schäden in Höhe von sechs Millionen Euro pro Stunde entstehen. Wo auch immer Menschen oder Unternehmen mit ihrem individuellen Risiko angesiedelt sind: Stromausfälle haben in der heutigen, durch Elektrotechnologie geprägten Zeit, eine enorme Auswirkung auf unser Leben. Durch die Gewohnheit und das Vertrauen in die Versorgungssicherheit herrscht oftmals keine klare Vorstellung, wie diese Szenarien im Falle eines Stromausfalls aussehen könnten. Doch der steigende Technologisierungsgrad birgt neue ernstzunehmende Risiken.
- Längst fälliger Einstieg der Assekuranz in die Energiebranche?
- Welche Ansatzpunkte für gemeinsame Produkt- und Vertriebsaktivitäten gibt es?
- Ansatzpunkt Assistance-Leistungen