Ermittelte Autodiebe: Neubrandenburg 83% ausländische Täter, Frankfurt/ Oder fast 80%
Besonders aktiv waren die Autoknacker im Jahr 2011 in Nordrhein-Westfalen. Zwischen Rhein und Ruhr wurden 7.781 Diebstähle bei der Polizei gemeldet. Bei rund 9,8 Millionen zugelassenen Kraftwagen macht dies eine Quote von 79. Jedoch ist NRW mitnichten eine Hochburg. Dieses unrühmliche Prädikat können sich die Länder Berlin, Hamburg und Brandenburg anheften. So verschwanden in der Bundeshauptstadt im Jahr 2011 7.340 Autos. Statistisch betrachtet heißt das: 607 Autos je 100.000 zugelassene Wagen. Rund um die Alster in Hamburg verschwanden statistisch betrachtet 294 Autos je 100.000. In Brandenburg waren es 267. Den größten Anstieg bei den Delikten auf Bundesebene verzeichnete das „sichere“ Baden-Württemberg (+505) mit 39%. Um 13% stiegen die Auto-Diebstähle in Mecklenburg-Vorpommern (+ 172) und Bremen (+59) an. Über einen leichten Rückgang können sich die Diebstahl-Hochburgen Hamburg (-13 Delikte) und Brandenburg (-105 Delikte) freuen. Positiv ist die Entwicklung in Bayern, Sachsen und Niedersachsen. Alle drei Länder verbuchten einen Rückgang zwischen 10% und 17%. Das heißt, es gab zwischen 228 und 560 Autodiebstähle weniger.
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Es sind zum Teil erschreckende Zahlen, wenn man sich die Täter und ihre Herkunft anschaut. Wurden 1990 nur 16% und 2008 22,9% sogenannte „nichtdeutsche Tatverdächtige“ im Bereich Kraftwagendiebstahl in Deutschland ermittelt, waren es 2011 bereits 31,4%. Dies bedeutet eine Steigerung von 96% innerhalb der letzten zwei Dekaden. Spitzenreiter bei den „nichtdeutschen Tatverdächtigen“ ist Neubrandenburg. Über 83% der ermittelten Autodiebe waren Ausländer. In ähnlichen Spähern bewegt sich Frankfurt/ Oder: 79,7%. Tummelplätze für ausländische Täter sind auch Darmstadt (66,7%), Offenburg (66,7%), Görlitz (65,0%) und Esslingen (62,5%). Deutsche Schurken bleiben in Traunstein, Heide, Pirmasens und Baden-Baden unter sich. Hier ermittelte die Polizei nur deutsche Tatverdächtige. Auffällig: Mehr als 50% der Studien- Städte liegen mit ihren ermittelten „nichtdeutschen Tatverdächtigen“ über dem Bundesschnitt. Laut Auskunft des LKA NRW setzen sich „Tätergruppierungen“ vor allem aus Polen (rund 26%), Türken und Niederländern (rund 12%) und Litauern (rund 9%) zusammen (Basis: ermittelte Tatverdächtig). Weiter im Osten ist das Bild weniger kontrastreich. Im Bereich der Polizeidirektion Oberlausitz- Niederschlesien sind fast 100% (93,2%) der Tatverdächtigen polnische Staatsangehörige.
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Das Knacken von elektronischen Sicherheitseinrichtungen, das Zerlegen der „Beute“ in Einzelteile, die Fälschung von Urkunden und Fahrzeugpapieren sowie der Abtransport und Weiterverkauf lassen das Bild einer zum Teil hochorganisierten Tätergruppe entstehen, mit Absatzmärkten in Osteuropa, dem Balkan, dem Nahen Osten und Nordafrika. Das Bild des alleine tätigen Autoknackers gehört schon längst der Vergangenheit an.
Fest steht: Diebstahlhochburgen haben auch die schlechtesten Aufklärungsquoten. Obwohl der Bundesdurchschnitt nur bei 32,2% liegt, geht es noch bescheidener. Unrühmlicher Spitzenreiter ist Hamburg mit nur 8,3% Aufklärungsquote. Hier brauchen sich die Opfer keine Gedanken zu machen, dass ihr Auto jemals wiedergefunden wird. Ähnlich düster: Berlin (11,7%) und Brandenburg (17,3%). Glücklich schätzen können sich dagegen Auto-Besitzer mal wieder im Süden und Westen der Republik. So gelten Bayern, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg in der Studie nicht nur als „sicher“, sondern trumpfen auch mit Aufklärungsquoten von 51,2% bis 60,5% auf.
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