Kleinlein: Kunden sollten an Gewinnen beteiligt werden
Unwissenheit bei der Bevölkerung, zu wenig fertige Tarife - dafür viele halbgare Übergangstarife und Umtauschgarantien und noch mehr Intransparenz seitens der Versicherer. Axel Kleinlein, Vorstandsvorsitzender des BdV, kritisiert die Umsetzung von Unisex.
Knapp die Hälfte der Deutschen weiß nicht, dass Ende 2012 die Unisex-Tarife eingeführt werden (Versicherungsbote.de berichtete: "Die Hälfte der Deutschen hat keine Ahnung von Unisex"). Doch viel verblüffender, so Kleinlein, sei die Tatsache, dass etwa ein Fünftel der Bevölkerung meint, gut informiert zu sein. So äußerte sich Axel Kleinlein, Vorstandsvorsitzender des Bund der Versicherten, kritisch in einem Interview mit Cash Online. Für den Großteil der Bevölkerung spiele die Einführung aktuell gar keine Rolle. Denn laufende Verträge werden von Unisex nicht betroffen sein. Relevant sei Unisex derzeit nur für Neuverträge und daher nur Personen, die aktuell einen neuen Vertrag brauchen.
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Kleinlein betonte, dass durch die Einführung vor allem eine weitere Zunahme der Intransparenz gefördert würde. Wie eine Umstellung von Bisex auf Unisex vollzogen wird, sei kaum nachvollziehbar. Auch würden die Prämien im Durchschnitt deutlich höher ausfallen und das ohne zusätzliche Leistungen zu bieten. Durch Unisex würden die Versicherer mehr Geld generieren. Kunden sollten, so Kleinlein weiter, an den Gewinnen partizipiert werden.
Weiterhin kritisierte Kleinlein die Undurchschaubarkeit der aktuellen Übergangstarife und Umtauschgarantien. Für einen Laien seien diese nur schwer verständlich. Kunden würden durch solche Übergangslösungen in unpassende Produkte gelockt.
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Speziell in der PKV wird es, nach Ansicht von Kleinlein, erhebliche Preisänderungen geben. Dies liege neben der Einführung der Unisex-Tarife jedoch auch an den aktuell niedrigen Zinsen und an höheren Kosten.