Zahl der Aktiven sinkt
Die Mindestempfehlung der Weltgesundheitsorganisation von 150 Minuten moderater körperlicher Aktivität pro Woche erreichen 54 Prozent der Befragten, 2010 waren es noch 60 Prozent. Die Zahl der Menschen, die ihrem Körper eine ausreichende Menge an Bewegung zukommen lassen, ist also gegenüber dem DKV-Report 2010 weiter gesunken. Die deutlichste Bewegungsarmut zeigt sich in den mittleren Altersgruppen: Bei den 30- bis 45-Jährigen bewegen sich nur 50 Prozent der Menschen ausreichend. Fast dreißig Prozent aller Befragten gaben an, in ihrer Freizeit überhaupt nicht körperlich aktiv zu sein.
Junge sitzen am meisten
„Wir fahren im Auto, arbeiten am Computer, und in der Freizeit steigt unsere Mediennutzung. Während wir uns dann in sozialen Netzwerken austoben, bleibt der Körper passiv“, sagt der wissenschaftliche Leiter des DKV-Reports, Ingo Froböse vom Zentrum für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln. Dieses Verhalten spiegelt sich auch bei den Sitzzeiten der Befragten. Die längste Sitzzeit, nämlich durchschnittlich sechs Stunden pro Tag, wird von den jüngsten Teilnehmern der Umfrage angegeben, von den 18- bis 29-Jährigen.
Interessanterweise bewegen sich übergewichtige Menschen gar nicht so viel weniger als der Durchschnitt. Erst bei einem krankhaften Übergewicht (Adipositas) sind stärkere Abweichungen im Gesundheitsverhalten zu sehen. „Zu wenig Bewegung ist zwar für jeden gesundheitsschädlich, macht aber nicht jeden dick“, sagt Froböse.
Anzeige
Psychische Stabilität und guter Schlaf bei Gutverdienern
In dem zusätzlich erfragten Schwerpunkt Psyche und Schlaf beantworteten die Teilnehmer Fragen zu ihrer Schlafqualität, ihrer inneren Ausgeglichenheit und zur Vitalität, also dem inneren Gefühl von Kraft und Schwung. Jeder fünfte Befragte gilt demnach als nicht ausgeglichen und zeigt Anzeichen von Antriebslosigkeit und depressiver Verstimmung. Die Zahl der Betroffenen wächst mit dem Körpergewicht und sinkt bei höherem Bildungsstatus und höherem Einkommen. Je höher das Einkommen, desto vitaler fühlen sich die Menschen. Bei mehr als 4.000 Euro Haushaltsnettoeinkommen pro Monat erreicht das Vitalitätsgefühl die höchsten Werte. Bei den Gutverdienern und den Menschen mit hohem Bildungsabschluss finden sich auch die meisten Befragten mit einem guten Schlaf.
Große Unterschiede bei älteren Menschen
Bei den älteren Menschen leidet ein größerer Anteil (29 Prozent) unter depressiven Verstimmungen. Der Schlaf wird bei vielen über 65-Jährigen schlechter. Fünf Prozent dieser Altersgruppe nimmt mindestens dreimal pro Woche Schlafmittel, was auf eine Suchtgefährdung hindeutet. Gleichzeitig fühlt sich aber fast die Hälfte der Älteren vital und energiegeladen – das sind anteilig mehr Menschen als in allen anderen Altersklassen.
Anzeige
Das Zentrum für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln hat zum zweiten Mal im Auftrag der DKV Deutsche Krankenversicherung Menschen nach ihrem Gesundheitsverhalten gefragt.
In einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts GfK gaben 3.032 Befragte Auskunft über sich und ihren Alltag: wie viel sie sich bewegen, was sie essen, wie gestresst sie sind und wie sie mit Alkohol und Zigaretten umgehen. Neben diesen fünf Gesundheitsbereichen erfragte der DKV-Report als zusätzlichen Schwerpunkt diesmal die psychische Ausgeglichenheit und das Schlafverhalten der Menschen.