Der Leiter des Fachbereichs Georisiko-Forschung Prof. Peter Höppe: „Dieses Ergebnis kann aller Wahrscheinlichkeit nach als erster Fußabdruck gewertet werden, den der Klimawandel in den letzten vier Jahrzehnten in unseren Schadendaten hinterlassen hat. Eine derart starke Beweiskette hat es bislang noch nicht gegeben. Wenn die Auswirkungen des Klimawandels jetzt schon spürbar sind, werden alle Warnungen und Gegenmaßnahmen umso dringlicher.“ Aber auch unabhängig von der Veränderung der Gefährdung müsse Munich Re die Risiken im Blick behalten, die aus dem Anstieg der Bevölkerungszahlen, der bebauten Flächen und der steigenden Werte insbesondere in exponierten Gebieten resultierten, sagte Höppe. Für eine bessere Anpassung an den Klimawandel sei ein enger Schulterschluss aller Beteiligten erforderlich. Außerdem müssten Klimaschutzmaßnahmen unterstützt werden, um die Erderwärmung langfristig auf ein beherrschbares Maß zu begrenzen. „Gerade Nordamerika, das Wetterrisiken aller Art besonders ausgesetzt ist, würde davon profitieren“, fügte Höppe hinzu.

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Peter Röder, bei Munich Re als Vorstandsmitglied verantwortlich für den US-Markt sagte: „Steigende Risiken aufgrund des Klimawandels schlagen sich, anders als wachsende Exponierungen, nicht automatisch in den Prämien nieder. Damit unser Versicherungsmodell nachhaltig bleibt, müssen wir als Risikomanager dieses Änderungsrisiko möglichst genau verstehen und Lösungen zur Anpassung an den Klimawandel aber auch zu seiner Eindämmung finden. Deshalb ist es notwendig, dass wir auf die künftigen Veränderungen bei Wetterrisiken vorbereitet sind. Das gilt nirgends mehr als in Nordamerika.“

Tony Kuczinski, CEO von Munich Reinsurance America: „Mit dieser Studie wollen wir weltweit in Dialog treten über Wetterrisiken und ihre Ursachen. Wenn man sich die Langzeittrends ansieht, wird klar, dass die Schäden aus Wetterereignissen in Nordamerika tendenziell zunehmen. Hier einfach zu sagen, dieser Trend sei eine statistische Anomalie oder Teil einer langfristigen zyklischen Entwicklung, geht an der Sache vorbei. Wir müssen unsere vorgefassten Meinungen über Bord werfen und bei der Suche nach Lösungen einen zielführenden Dialog fortsetzen, um die Schäden zu begrenzen.“

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