(un)berechtigte Vorurteile gegenüber Hartz IV-Empfängern?
Dumm, arbeitsunwillig, liegen den ganzen Tag auf der faulen Haut, schauen Talkshows und liegen dem Steuerzahler auf der Tasche - Vorurteile gegenüber Hartz IV-Empfängern sind in großen Teilen der Bevölkerung tief verwurzelt.
Das ergab die aktuelle Studie „Das Bild der Bevölkerung von Hartz IV-Empfängern“ des Instituts für Demoskopie Allensbach, die von der Bundesagentur für Arbeit in Auftrag gegeben wurde. So denken 57 Prozent der Deutschen, Hartz IV-Empfänger wären bei der Arbeitsuche zu wählerisch, ebenso viele halten sie für schlecht qualifiziert.
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Über die Hälfte der Befragten geht davon aus, dass sie überhaupt nicht aktiv nach Arbeit suchen und nichts zu tun haben. Rund 40 Prozent glauben, Hartz IV-Empfänger wollen nicht arbeiten.
Dass solche Vorurteile kaum etwas mit der Realität zu tun haben, zeigen Analysen der BA. So ist für 75 Prozent der Menschen in der Grundsicherung Arbeit das Wichtigste in ihrem Leben. Über 70 Prozent von ihnen wären sogar bereit, Arbeit anzunehmen, für die sie überqualifiziert sind.
„Die Allensbach-Umfrage zeigt, dass sich in der Bevölkerung Irrtümer gegenüber Hartz IV-Empfängern leider hartnäckig halten. Der vermeintliche Makel „Hartz IV“ und die damit verbundenen Vorbehalte gegenüber Arbeitsuchenden erschwert die Vermittlung ins Berufsleben erheblich. Natürlich haben wir in der Grundsicherung nicht nur Olympioniken. Es sind Menschen mit Brüchen in der Erwerbsbiografie, mit Ecken und Kanten. Aber genau das kann sie auch interessant für Unternehmen machen. Der Großteil von ihnen ist hoch motiviert und verdient eine zweite Chance. Ziel muss es daher sein, diese Vorurteile abzubauen und über die Potenziale von Langzeitarbeitslosen aufzuklären“, betont Heinrich Alt, Vorstandsmitglied der BA.
Aus diesem Grund führt die BA auch in diesem Jahr die Jobcenter-Kampagne „Ich bin gut“ fort, bei der die Motivation und das Engagement von Arbeitslosen im Mittelpunkt stehen. Die Kampagne wurde 2011 gestartet und erzählt Erfolgsgeschichten ehemaliger Hartz IV-Empfänger und die ihrer heutigen Arbeitgeber.
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Im Rahmen der Umfrage „Das Bild der Bevölkerung von Hartz IV-Empfängern“ hat das Institut für Demoskopie Allensbach insgesamt 1.558 Personen ab 16 Jahren zu ihren Einstellungen gegenüber Langzeitarbeitslosen befragt.
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