Sind Deutsche zu unbedarft beim Immobilienkauf?
Trotz gestiegener Immobilienpreise glauben aktuell 27 Prozent der Deutschen sich einen Immobilienkauf ohne finanzielle Einschränkungen leisten zu können. Viele sind sogar der Überzeugung trotz Immobilienkauf auf nichts verzichten zu müssen.
Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Umfrage "Immobilienbarometer" von Interhyp und ImmobilienScout24, für die im September 2012 rund 3.700 Interessenten für einen Immobilienkauf befragt wurden.
Anzeige
Fast zwei Drittel der Kaufinteressenten (64 Prozent) gehen davon aus, für ihre Immobilie auf nichts verzichten zu müssen. Im Jahr 2011 war nur rund die Hälfte der Kaufinteressenten so zuversichtlich.
Trotz der vielerorts gestiegenen Immobilienpreise haben die Menschen heute weniger Furcht, sich mit dem Kauf von Haus oder Wohnung zu übernehmen. Nur noch jeder vierte Immobilienkäufer (27 Prozent) glaubt, dass er nach dem Kauf finanziell kürzer treten muss.
Zum Vergleich: Letztes Jahr rechneten noch mehr als 40 Prozent der Immobilienkäufer damit, dass sie ihren Konsum einschränken müssen - sich etwa kein neues Auto kaufen oder weniger Urlaubsreisen machen können. Eine Erklärung dafür sind die niedrigen Zinsen für Immobilienkredite, die sich seit Monaten auf historisch tiefem Niveau bewegen. Vor einem Jahr lagen die Baugeldzinsen etwa einen Prozentpunkt höher als heute.
"Den potenziellen Bauherren und Käufern ist offenbar sehr bewusst, wie stark die Finanzierungskosten gefallen sind. Allerdings sind vielerorts auch die Immobilienpreise deutlich gestiegen, so dass weiterhin gilt: Augen auf bei der Objektauswahl und nicht überstürzt kaufen!", kommentiert Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender der Interhyp AG die Ergebnisse.
Anzeige
Und Marc Stilke, CEO von ImmobilienScout24, fügt hinzu: "Weil auch die Mieten vielerorts steigen, verlieren Finanzierungskosten offensichtlich ihren Schrecken. In vielen Städten herrscht in puncto Wohneigentum bereits ein deutlicher Nachfrageüberhang."