Neuabschlüsse steigen um 500 Prozent
Die Baugeldzinsen in Bausparverträgen sinken seit Jahren. Davon profitieren auch die Bausparkassen. Besonders beliebt bei deutschen Häuslebauern sind Darlehensverträgen mit zwanzigjähriger Sollzinsbindung. Im Vergleich zum Vorjahr stieg hier die Zahl der Neuabschlüsse um das Fünffache.
Der Anteil an Darlehensverträgen mit zwanzigjähriger Sollzinsbindung ist in den vergangenen zwei Jahren stark gestiegen, meldet Deutschlands größter Vermittler für private Baufinanzierungen Interhyp nach Auswertung von knapp 100.000 Darlehensabschlüssen.
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Im Vergleich zur Phase höherer Baugeldzinsen im Sommer 2011 hat sich der Anteil der zwanzigjährigen Laufzeiten sogar verfünffacht. "Viele Darlehensnehmer haben die Gunst der Stunde genutzt und die historisch niedrigen Zinsen der letzten Monate langfristig fixiert", sagt Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender der Interhyp AG. "Sie gehen damit auf Nummer sicher und schützen sich vor den finanziellen Risiken, die mit zukünftigen Zinserhöhungen verbunden sind."
Die Baugeldzinsen sind von Mitte 2011 bis Mitte 2012 stetig gesunken, besonders stark von Juli bis September 2011. Der Anteil an Darlehensverträgen mit zwanzigjährigen Laufzeiten hat gleichzeitig deutlich zugenommen. Waren im Sommer 2011 nur rund zwei Prozent aller Baufinanzierungen über zwanzig Jahre abgeschlossen worden, sind es im Juli 2012 schon elf Prozent. In der Phase höherer Zinsen von Januar bis Juli 2011 war der Anteil zwanzigjähriger Zinsbindungen zurückgegangen.
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"Unsere Kunden haben offenbar den Rat befolgt und sich die günstigen Zinsen für die Zukunft gesichert", sagt Goris. Da Experten davon ausgehen, dass die Zinsen bald wieder steigen könnten, empfiehlt Interhyp weiterhin lange Zinsbindungen von mehr als zehn Jahren.