Mehrheit der deutschen Sparer lehnt Finanztransaktionssteuer ab
Der Rat der europäischen Finanzminister plant am 4. Dezember 2012 die Einführung einer Finanztransaktionssteuer zu erlauben. Die Mehrheit der deutschen Sparer lehnt diese jedoch ab. Da die Finanztransaktionssteuer direkt an die Anleger weitergegeben würde.
„Die Finanztransaktionssteuer trifft nicht die Verursacher der Finanzkrise, wie die Politik gerne behauptet, sondern vor allem die Kleinsparer. Gerade sie sind jedoch besonders auf Kapitalerträge für ihre private Altersvorsorge angewiesen. Inzwischen erkennt eine Mehrheit der Menschen, dass ihnen die Finanztransaktionssteuer schadet. Damit wird das Thema für den Wahlkampf relevant“, sagt Hans Joachim Reinke, Vorstandsvorsitzender von Union Investment.
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Am 4. Dezember 2012 plant der Rat der europäischen Finanzminister (Ecofin), elf der 27 EU-Ländern – darunter Deutschland – die Einführung einer Finanztransaktionssteuer in ihrem Hoheitsgebiet zu erlauben.
Besonders groß ist die Ablehnung bei Familien mit Kindern und bei Frauen. Während die Hälfte der Kinderlosen gegen die Finanztransaktionssteuer sind, sprechen sich 62 Prozent der Familien mit Kindern sowie 60 Prozent aller Frauen gegen ihre Einführung aus. Im Gegenzug finden sich die wenigsten Befürworter einer Finanztransaktionssteuer bei Frauen (26 Prozent), Familien mit Kindern (29 Prozent) und Haushalten mit einem monatlichen Nettoeinkommen von weniger als 1.500 Euro (32 Prozent). Dies ergab eine Umfrage von Forsa, unter 700 Investmentfonds- und Wertpapierbesitzern, im Auftrag von Union Investment.
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„Familien mit Kindern, Frauen und Haushalte mit unterdurchschnittlichem Einkommen fühlen sich zu recht am stärksten von der Finanztransaktionssteuer bedroht. Denn sie benötigen die Kapitaleinkünfte oft noch dringender als andere Gesellschaftsgruppen. Die Einführung der Steuer in Deutschland würde ihre Chancen auf diese Einkünfte insbesondere für die Altersvorsorge schmälern und führt ins sozialpolitische Abseits“, erklärt Reinke.