Steuerbetrug und unterlassene Geldwäscheanzeigen - Ermittlungen gegen Vorstandsmitglieder
Am Mittwochmorgen stürmten an die 500 Beamte die Deutsche Bank in Frankfurt. Es muss zeitweilig wie in einem schlechten Krimi ausgesehen haben. Über 20 Mannschaftswagen parkten vor den Zwillingstürmen der Deutschen Bank, die Mitarbeiter durften vorübergehend nicht in die Büros. Polizisten mit Schusswaffen riegelten die Eingangshalle ab.
Gegen fünf Mitarbeiter ergingen Haftbefehle, gegen zwei Vorstände wird wegen Steuerbetrug und unterlassener Geldwäscheanzeige ermittelt. Anlass ist die fehlerhafte Steuererklärung für das Jahr 2009, deren Korrektur wurde zu spät - erst im Herbst 2011 - eingereicht.
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Ausgangspunkt war der Handel mit Emmissionsrechten, an dem die Deutsche Bank kräftig mitverdient hat. Die Emmisionsrechte wurden über Ländergrenzen so lange hin und hergeschoben, bis diese Geschäfte für die Steuerbehörden nicht mehr nachvollziehbar waren. Das Landgericht Frankfurt verurteilte 2011 sechs Personen zu mehrjährigen Haftstrafen, weil sie beim Handel mit Umwelt-Zertifikaten den Staat um Millionen betrogen. Die Deutsche Bank wickelte damals die Geschäfte ab, zählte im Verfahren aber nicht zu den Angeklagten. Sie musste sich lediglich den Vorwurf gefallen lassen, diese Geschäft maßgeblich unterstützt zu haben.
Erst vor ein paar Tagen machte ein anderer Skandal um die Deutsche Bank die Runde. Während der Finanzkrise wurde die Deutsche Bank mehrfach als großes Vorbild herumgereicht, das mit der Krise kein Problem hatte und bestens vorbereitet war. Die Bank wird aktuell beschuldigt, die eigenen Bilanzen geschönt zu haben. Das Schönen der Bilanzen hatte zur Folge, dass diese besser eingestuft wurde und leichter und billiger an frisches Kapital kam.
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Die Deutsche Bank ist zur Zeit mehrfach im Visier, auch die USA klagen gegen die Deutsche Bank, Grund sind hier Geschäfte am Hypothekenmarkt die letztendlich die Immbolienkrise in den USA mit beflügelt haben sollen. Das Image der Deutschen Bank wird damit schwer belastet.