Social Networking - Zeitkiller vs. Vereinsamung
Internet und soziale Netzwerke sind aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Bis zu sieben Stunden wird sich auf Facebook, Twitter, YouTube & Co. betätigt. Und auch wenn das „Social Networking“ häufig als zeitraubende Tätigkeit interpretiert wird, so besteht doch daneben auch die Sorge, ohne den täglichen Netzkontakt zu vereinsamen.
In den letzten sechs Jahren ist die Nutzung sozialer Medien stark angestiegen - das persönliche „Networken“ geht dabei zurück. Mit fast sieben Stunden pro Monat ist vor allem „facebook“ besonders beliebt. Von 2006 bis 2011 ist die Zeit, in welcher Menschen persönlich Kontakte pflegen von 22,8 Stunden auf 21 Stunden pro Monat gesunken. Der Zeitaufwand für soziale Netzwerke hingegen ist von 2,7 auf 6,9 Stunden angestiegen berichtet das Medienportal MEEDIA und beruft sich auf eine Erhebung des Socially Aware Blog.
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Wie wird mit dieser Tendenz umgegangen? - Die Antwort ist leicht: Das Internet ist ein alltägliches Medium. Lediglich drei Prozent aller User sehen sich als „Anfänger“ im Netz. Sogar in der Altersgruppe 70+ fühlen sich über 93 Prozent im Netz zuhause. Wenngleich die technischen Neuerungen und die Datenmenge nicht weniger werden, empfinden sechs von zehn Nutzern das Netz nach wie vor als übersichtlich. Dies geht aus einer Online-Studie der Ergo Direkt Versicherungen hervor. Mehr als 3.000 Internetnutzer ab 18 Jahren wurden gefragt, wie sie sich im World Wide Web betätigten.
Gerade jüngere Nutzer sind sogar der Meinung, ohne das Internet zu vereinsamen. So gaben vier von zehn Nutzern unter 30 Jahren und ebenso viele Nutzer der Generation 70+ an, dass sie befürchten, ohne das Internet den Anschluss an Freunde und Familie zu verlieren oder etwas Wichtiges zu verpassen. Bei den 40- bis 69-Jährigen sorgen sich darum nur 20,8 Prozent.
Soziale Netzwerke bergen daneben auch die Gefahr, dass Daten missbraucht werden können. Knapp 60 Prozent aller Umfrageteilnehmer haben Angst davor, online ausspioniert zu werden. 15 Prozent der Nutzer zwischen 18 und 39 Jahren waren bereits davon betroffen. Auch vor Cybermobbing ist dabei ein Thema: Etwa jeder Dritte unter 30 Jahren ist im Netz schon einmal verbal angegriffen worden. Tatsächlich als „Opfer“ von Cybermobbing sehen sich 6,3 Prozent der Jüngeren. Damit bleibt auch der Datenschutz ein wichtiges Kriterium beim Verhalten im WWW: Die eigene Adresse gibt mehr als jeder Zweite nur ungern auf Online-Portalen preis. Private Fotos online zu stellen, empfinden 57 Prozent der Nutzer ab 40 Jahren als heikel, nur 37,6 Prozent der unter 30-Jährigen erkennen darin eine Gefahr.
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Auch Online-Shopping ist ein wesentlicher Bestandteil der Internetnutzung. Dieses nehmen gut 60 Prozent lieber mit als sicher empfundenen Bezahlsystemen wie PayPal oder ClickandBuy wahr. Doch 40 Prozent halten es für unnötig, Allgemeine Geschäftsbedingungen zu lesen. Zu „gläsern“ möchte man als Kunde dennoch nicht werden: Mehr als 60 Prozent der Befragten lehnen es ab, das eigene Konsumverhalten im Internet offenzulegen, um personalisierte Werbung zu sehen. Bei den unter 30-Jährigen kann sich dies bereits fast jeder Dritte vorstellen.