Regierung beschließt Zuschüsse zur energieeffizienten Gebäudesanierung
Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) und Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) sehen Deutschland bei der Energiewende auf einem guten Weg. Mit hohen Zuschüssen sollen deutsche Hausbesitzer dazu angeregt werden, ihre Gebäude energieeffizienter zu machen. Wer beispielsweise Fenster austauscht oder eine bessere Dämmung einbaut, kann mit bis zu 5.000 Euro Unterstützung vom Staat rechnen. Das hat das Bundeskabinett am Mittwoch Abend beschlossen.
Bei Einzelmaßnahmen gibt es einen Zuschuss von zehn Prozent, maximal werden 5.000 Euro gezahlt, die Obergrenze lag bisher bei 3.750 Euro. Bei umfassenden Sanierungen auf hohem Effizienzniveau gibt es sogar bis zu 18.750 Euro.
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Die Gebäudesanierung sei mindestens so bedeutend wie die Umstellung des Strommarkts. Im Energiekonzept der Bundesregierung heißt es, Gebäudeeffizienz sei "die wichtigste Maßnahme, um den Verbrauch an fossilen Energieträgern nachhaltig zu mindern und die Abhängigkeit von Energieimporten zu reduzieren". Dafür stockt der Bund sein Programm zur Gebäudesanierung um 300 Millionen Euro auf, insgesamt sind ab 2013 1,8 Milliarden für das Programm vorgesehen.
Neben der Aufstockung bei der Gebäudesanierung hat die Regierung weitere Maßnahmen zur Energiewende auf den Weg gebracht. So sollen Höchstspannungsleitungen mit 2800 Kilometern Länge gebaut werden, um Windstrom von Norddeutschland in den Süden zu transportieren. Außerdem sollen in den nächsten vier Jahren 2900 Kilometer im bestehenden Höchstspannungsnetz für die schwankende Ökostrom-Einspeisung optimiert werden, ursprünglich waren zehn Jahre Planungs- und Bauzeit geplant.
Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) und Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) sehen die Bundesrepublik bei der Umsetzung der Energiewende auf einem guten Weg. Rösler betonte, dass der Energieverbrauch rückläufig sei und sich die Energieeffizienz verbessere. Trotz der Abschaltung von acht Atomkraftwerken sei die Versorgungssicherheit nicht gefährdet.
Das Statistische Bundesamt vermeldet Fortschritte bei der Senkung des Energieverbrauchs. 2011 verbrauchten die privaten Haushalte 6,7 Prozent weniger Energie als im zum Vorjahr. In den Jahren 2005 bis 2011 sank der Verbrauch der Haushaltsenergie um 10,3 Prozent. Hierbei sank allerdings in erster Linie der Verbrauch von Heizöl und Erdgas, der Stromverbrauch blieb im Vergleich zu 2005 allerdings nahezu konstant. Zwar würden die einzelnen Haushaltsgeräte immer effizienter, aber die Zahl der elektronischen Geräte in den Haushalten nehme kontinuierlich zu.
Das vierköpfige Expertengremium, das die Fortschritte der Regierung bei der Energiewende überwacht, gibt sich da verhaltener als die Bundesregierung. Wenn der Energieverbrauch in den nächsten sieben Jahren tatsächlich um 20 Prozent gesenkt werden soll, seien Einsparungen von 2,6 Prozent pro Jahr nötig.
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