Unisex-Produkte, das sind Tarife, bei denen die Prämie nicht vom Geschlecht der versicherten Person abhängen darf. Je nach Produktgruppe wird es dann für Frauen oder Männer teurer. Da Frauen bisher in der Berufsunfähigkeitsversicherung benachteiligt waren, könnte man schlussfolgern, dass Berufsunfähigkeitsversicherungen für Männer prinzipiell teurer werden. Versicherungsbote hat nachgerechnet und ist zu dem erstaunlichen Schluss gekommen, dass es sich auch für Männer lohnen kann, auf die neuen Tarife zu warten.

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Im Vergleich: Allianz, Volkswohl Bund und Zurich

Folgende Tarife lagen zum Vergleich vor: die BU-Versicherung der Allianz, die BU der Zurich und die BU vom Volkswohl Bund. Alle drei Tarife wurden mit folgenden Parametern gerechnet:

  • Jeweils für Mann und Frau, geboren im Januar 1973, als Beruf Redakteur ohne höheres Risiko, mit einer BU-Rente von 2.000 Euro monatlich bis zum 67. Lebensjahr.
  • Als Karenzzeit haben wir bei allen Tarifen mit 0 Monaten gerechnet. Unter Karenzzeit versteht man im Bezug auf BU-Versicherung jenen Zeitraum zwischen Feststellung des Leistungsfalles bis zum Beginn der Zahlungen. Es wurden jeweils die alten Tarife und die Unisex-Tarife berechnet.
Die Berechnungen wurden mit dem Inveda-Makler-Assistent vorgenommen.

Die Ergebnisse

Bei der Allianz ändert sich für Frauen nichts und Männer müssen jetzt die selbe Prämie zahlen, wie die Frauen zuvor. Im Rechen-Beispiel ergeben sich 13,20 Euro (Netto-Preis) bzw. 15,42 Euro (Brutto-Preis) mehr.

Beim Volkswohl Bund kommt man zu dem Ergebnis, dass Frauen jetzt weniger und Männer mehr zahlen. Für Männer ergibt sich ein Zuschlag von 14,34 Euro bei der Netto-Prämie bzw. 20,79 Euro bei der Brutto-Prämie. Bei den Frauen ist es umgekehrt, da wird es 9,97 Euro (Netto-Prämie) bzw. 14,45 Euro (Brutto-Prämie) günstiger.

Erstaunlich das Ergebnis bei der Zurich: Hier wird es für Mann und Frau günstiger. Bei Männern sind es 3,18 (Netto-Prämie) bzw. 94,74 Euro (Brutto-Prämie) weniger. Für Frauen ist es gleich 20,93 Euro (Netto-Prämie) und 133,59 Euro (Brutto-Prämie) günstiger.

Bemerkenswert ist auch die grosse Veränderung bei der Brutto-Prämie der Zurich. Scheinbar ist man bei der Überschussbeteiligung nicht mehr so optimistisch wie bei der letzten Tarifkalkulation.
Die Bedingungswerke zu den neuen Tarifen liegen uns leider noch nicht vor. Von der Allianz ist uns bekannt, dass sich dort die Bedingungen nicht verändern sollen. Bei der Zurich wird mit der Änderung der Prämie auch ein neues Bedingungswerk vorliegen.

Fazit

Der Vergleich zeigt, dass BU-Tarife für Männer auch nach dem 21.12. 2012 verkaufbar bleiben. Die Prämienänderungen sind bei den einzelnen Gesellschaften sehr unterschiedlich und es besteht sogar die Chance, einen günstigeren Tarif zu finden. Im Vergleich der Prämien schnitt die Zurich am besten ab. Vergleichen sollte man aber auf jeden Fall auch die Leistungen, die können sich mit der neuen Unisex-Welt auch ändern. Aktuell wissen wir von folgenden Gesellschaften, dass es Änderungen an den Tarifwerken geben wird: Alte Leipziger, Gothaer, VPV, Württembergische, InterRisk und Zurich.