Pflegerenten im Vergleich - Ideal, Zurich und Volkswohlbund punkten
Im aktuellen Vergleich der Pflegerentenversicherungen zeigt das Institut für Vorsorge und Finanzplanung wie sich die Leistungen durch die Unisex-Regelung auf die Pflegerenten auswirken. Gewinner des Vergleichs sind Ideal, Zurich und der Volkswohlbund. Kernerkenntnis: Pflegerentenversicherungen nutzen die Umstellung auf Unisex, um die Rentenleistungen für das Versichertenkollektiv zu senken.
Insgesamt wurden für die Untersuchung 43 Tarife von 10 Anbietern anhand von bis zu 77 Kriterien analysiert. Die Einteilung der Tarife erfolgte nach der Absicherung der Pflegestufe. Zusätzlich wurde zwischen Tarifen mit laufendem Beitrag und Einmalbeitrag unterschieden.
Anzeige
Absicherung der Pflegestufe III
„Je nach Versicherer müssen Männer künftig mit geringeren Leistungen in Höhe von 20 bis 44 Prozent im Pflegefall rechnen“, sagt Prof. Michael Hauer, IVFP-Geschäftsführer, „wer nun glaubt, dass analog hierzu die Leistung bei Frauen ansteigt, täuscht sich.“ Als logische Konsequenz sollte die Leistung bei Frauen annähernd in gleichem Maße steigen. Dem ist aber nicht so. Die Steigerung fällt mit 9 bis 22 Prozent wesentlich geringer aus.
Absicherung der Pflegestufe II + III
Volkswohl Bund im Pflegerenten-Rating vor Ideal und Deutscher Ring (Basler)
Spitzenreiter im gesamten Pflegerenten-Rating ist der Volkswohl Bund, gefolgt von IDEAL, Deutscher Ring – ab heute 21.12. in Basler umbenannt – WWK und Zurich.
Neben der Unternehmenssicherheit ist der Teilbereich Preis-Leistung ebenfalls mit 35 Prozent an der Gesamtnote gewichtet. Das IVFP prüft an dieser Stelle – zusätzlich zur Berechnung der Rendite – den Leistungsumfang des Produkts. Dies betrifft etwa die Anerkennung der Pflegebedürftigkeit gemäß SGB XI und/oder ADL-Kriterien, Umfang und Qualität der Gesundheitsprüfung, Wartezeit, Geltungsbereich etc. Im Bereich Preis-Leistung überzeugen im aktuellen Pflegerenten-Rating vor allem IDEAL, Zurich und Deutscher Ring/Basler.
Wie bei den anderen Ratings setzt sich die Gesamtnote wieder aus vier Teilbereichsnoten zusammen: Unternehmenssicherheit und Preis-Leistung wie bereits erwähnt mit jeweils 35, Flexibilität mit 20 sowie Transparenz und Service mit 10 Prozent Anteil an der Gesamtnote.
Anzeige
Absicherung der Pflegestufe I, II + III
Demenz und rückwirkende Leistung – dieses Jahr im Mittelpunkt der Analyse
Besonderen Fokus legte das Institut in diesem Jahr auf die Absicherung bei Demenz – ein Thema, das in einer alternden Gesellschaft zunehmend an Bedeutung gewinnt. Rund die Hälfte der Anbieter – 50 Prozent bei Tarifen mit laufendem, 47 Prozent bei Tarifen mit Einmalbeitrag – bietet seinen Kunden die Möglichkeit, die Leistungshöhe individuell festzulegen bzw. leisten im Fall von Demenz die volle Rentenhöhe (ausgenommen sind die Tarife, die nur Pflegestufe III absichern). Dies trifft beispielsweise auf Zurich, WWK, INTER und IDEAL zu. Rund ein Viertel der Anbieter zahlt bei dieser Erkrankung 50 Prozent der vereinbarten Rentenhöhe.
Im Zentrum der diesjährigen Untersuchung stand zudem auch die rückwirkende Leistung – auch unter Berücksichtigung einer verspäteten Beantragung der Leistung. Bei beiden Tarifvarianten leistet lediglich ein Drittel der Anbieter unbegrenzt rückwirkend. So ist dies bei Swiss Life, INTER und Deutscher Ring/Basler der Fall. Knapp die Hälfte (45 Prozent) der Anbieter von Einmalbeitragsprodukten bzw. etwas über die Hälfte (57 Prozent) der Anbieter von Tarifen mit laufendem Beitrag leisten nur bis zu 12 Monate rückwirkend. Die restlichen Anbieter liegen entweder dazwischen (15 Prozent bis zu 36 Monate) bzw. leisten noch kürzer rückwirkend (10 Prozent bis zu 6 Monate).