Pflege-Bahr: Bundesregierung ist noch mehr in der Pflicht
Die Pflegereform inklusive Pflege-Bahr reicht den Deutschen nicht aus. Während Philipp Rösler 2011 zum Pflegejahr ausrief, gefiel sich sein Nachfolger, Gesundheitsminister Daniel Bahr, in der Rolle des Initiators einer staatlich geförderten Pflegezusatzversicherung. Doch das reicht 71 Prozent der Bevölkerung nicht aus. Sie fordern mehr Initiative seitens der Bundesregierung zur Sicherstellung und Verbesserung der Pflegesituation.
Seit Januar 2013 können Deutsche eine private Pflegezusatzversicherung mit staatlicher Förderung abschließen. Das Gesundheitsministerium empfiehlt dazu, entsprechende Verträge bis zur Jahresmitte abzuschließen, um den staatlichen Zuschuss für das Jahr 2013 zu erhalten. Die jährliche Höchstförderung für den, so genannten, Pflege-Bahr beträgt 60 Euro.
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Doch das Engagement der Regierung reicht der Bevölkerung auch nach den jüngsten Reformschritten nicht. 71 Prozent der Bevölkerung sind überzeugt, dass die Politik zur Sicherstellung und Verbesserung der Pflegesituation mehr tun müsste (2011: 82 Prozent). Das geht aus dem aktuellen MLP-Gesundheitsreport hervor.
Viele urteilen dabei aus persönlicher Betroffenheit: 48 Prozent der Befragten machen sich Sorgen, dass sie im Pflegefall finanziell nicht ausreichend abgesichert sind (2011: 52 Prozent), nur eine Minderheit von 39 Prozent (2011: 37 Prozent) zeigt sich unbesorgt.
Eine private Pflegevorsorge ist für 69 Prozent der Befragten wichtig oder sehr wichtig. Staatliche Zuschüsse zur privaten Pflegezusatzversicherung befürworten 47 Prozent der Bevölkerung, lediglich 28 Prozent stehen einer solchen Maßnahme skeptisch gegenüber.
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Bei dem zu Jahresbeginn in Kraft getretenen „Pflege-Bahr“ als Anreiz für eine private Zusatzabsicherung ist das Stimmungsbild geteilt: Immerhin 39 Prozent sehen in dem staatlichen Zuschuss von fünf Euro einen Anlass, den Abschluss einer privaten Pflegezusatzversicherung ins Auge zu fassen. 40 Prozent sind anderer Meinung. Unter denen, die sich Sorgen um ihre Absicherung machen, sehen sogar 50 Prozent im Pflege-Bahr bereits einen Anreiz – lediglich 31 Prozent nicht.