Etwas anders sieht es im deutschen Mittelstand aus: Fachkräftemangel und die alternde Arbeitnehmerschaft sind hier kritische Themen. „Mittelgroße Unternehmen gelten im Vergleich zu Markenherstellern und DAX-30-Unternehmen als weniger attraktiv und haben es daher schwerer, Nachwuchs- und Fachkräfte zu gewinnen,“ sagt Michael Krause, Leiter Haft-/Vermögenshaftpflicht Firmenkunden bei der Allianz Versicherung AG. Auch Finanzierungsfragen bereiten mittelständischen Unternehmen häufiger Kopfzerbrechen. „Mittelständler sind in der Regel nicht börsennotiert. Sie haben daher keinen Zugang zum Kapitalmarkt als Kreditgeber – sicher ein Grund dafür, dass sie sich über die Verfügbarkeit von Krediten Gedanken machen“, erklärt Krause. Zudem sehen die Befragten mittelgroße Unternehmen stärker durch Betrugs- und Korruptionsrisiken gefährdet.

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Unternehmen schlecht vorbereitet auf IT- und Stromausfälle


Einige Risiken genießen in Unternehmen hohe Aufmerksamkeit, andere werden aus Sicht der Befragten noch breit unterschätzt. So können etwa IT-Ausfälle – gleich ob selbstverschuldet oder durch Internetkriminalität – hohe finanzielle Folgekosten in der zunehmend digitalisierten Wirtschaft verursachen. Doch nur sechs Prozent der Befragten meinen, dass ihren Kunden dieses Risiko wirklich bewusst ist. Auch die Gefährdung durch breitflächige Stromausfälle ist erst bei wenigen Unternehmen auf dem Risikoradar. „Aufgrund der alternden Infrastruktur und unzureichender Investitionen wird die Zuverlässigkeit der Stromversorgung in Industrieländern künftig abnehmen“, erläutert Michael Bruch, Head of R&D Risk Consulting bei AGCS. Durch die hohe Abhängigkeit von Informations- und Kommunikationstechnologien und den in vielen Unternehmen fehlenden Vorkehrungen wären die Folgen eines Stromausfalls heute viel gravierender als noch vor zehn oder 15 Jahren.

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