Christof Lauer, Pressesprecher des Verbands Deutscher Reeder (VDR), nimmt ebenfalls Stellung zu diesem Thema und lässt hingegen etwas Hoffnung aufkommen: „Der Welthandel soll in diesem Jahr nach Prognosen von Global Insight um drei, in 2014 um fast fünf Prozent wachsen. Davon wird auch die Schifffahrt profitieren. Angebot und Nachfrage auf dem Containerschiffmarkt bewegen sich wieder aufeinander zu. Wann sie ausgeglichen sein werden, lasse sich jedoch nicht genau vorhersagen. So seien insbesondere Charterreeder, die ihre Schiffe an die Linienreedereien vermieten und die überwiegende Mehrheit der deutschen Handelsflotte ausmachen, nach wie vor in einer bedrohlichen Situation. „Erfahrungsgemäß profitieren die Charterraten erst mit einer gewissen Verzögerung von einer Erholung der Frachtraten und Märkte“, ergänzt Lauer den Sachverhalt.

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Dass wichtige Banken wie die HSH Nordbank im Bereich der Schiffsfinanzierung ankündigten, ihr Portfolio zu reduzieren oder sogar ganz diesen Geschäftsbereich aufgeben, verwundert Lauer nicht. Er sieht in der aktuellen Situation eine Doppelkrise, denn aufgrund der Lage an den Finanzmärkten und im Euroraum befinden sich auch die Banken in einer schwierigen Situation. „Dies sorgt für zusätzliche Probleme und einen erhöhten Verkaufsdruck. Die Banken drängen derzeit gerade bei Schiffen zum Verkauf, bei denen der Schiffswert (z.T. deutlich) über dem ausstehenden Kredit liegt bzw. die weitgehend entschuldet sind und die aufgrund ihres Alters und Beleihungsgrades grundsätzlich eine nach wie vor gute Perspektive haben“, erklärt Lauer weiterhin.

Die schlechte Prognose lässt sich also trotzdem nicht verleugnen – das Jahr 2013 wird die deutschen Reeder besonders hart treffen. Zu den bislang knapp 150 Insolvenzen von Einschiffsgesellschaften werden vermutlich weitere dazukommen. Der Ausstieg schiffsfinanzierender Banken ist Lauer zufolge vor diesem Hintergrund ein zusätzliches Risiko für die betroffenen Schiffe und Reedereien selbst. Der VDR plädiert deshalb weiterhin für ein befristetes, begrenztes und natürlich rückzahlbares Engagement der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) zumindest für solche Schiffe und Kredite der Geschäftsbanken, bei denen noch immer ausreichend Sicherheiten am Schiff und Cash-Flow vorhanden sind. Nach Christof Lauer würde das auch die schiffsfinanzierenden Banken entlasten und ihnen erlauben, Engagements mit einer guten Zukunftsperspektive trotz temporärer Schwierigkeiten fortzusetzen.

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