Alternative für Deutschland und die freie Berichterstattung von ARD und ZDF
Wie frei ist die freie Berichterstattung von ARD und ZDF zur "Alternative von Deutschland" wirklich? Sie soll noch im April gegründet werden, die neue Partei "Alternative für Deutschland". Angeführt wird die Bewegung Wahlalternative 2013 von Hochschulprofessoren, Journalisten, altem Landadel und Großindustriellen. Sie wollen gegen Euro und Rettungsschirm antreten und mit Beatrix von Storch und Hans-Olaf Henkel im Schlepptau ist auch für Medienwirksamkeit gesorgt. Doch ausgerechnet das Staatsfernsehen von ARD und ZDF verweigert den Dienst.
Viele Medien wie die FAZ, Die Welt und Bild haben bereits über die "Alternative für Deutschland" berichtet, aber die öffentlich-rechtlichen Sender wie ARD und ZDF schweigen zum Thema. Dabei waren gerade die öffentlich-rechtlichen Medienanstalten erst wegen ihrer GEZ-Gebührenreform in der Kritik. Der neue Rundfunkbeitrag wird gerne auch als Demokratieabgabe bezeichnet. WDR-Chefredakteur Jörg Schönenborn verglich selbst das Angebot mit einer Art Kurtaxe für freie Berichterstattung.
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Doch wie frei die Berichterstattung wirklich ist, zeigt sich im aktuellen Verhalten, das fast schon einer Verschwörung gleicht. Lediglich beim Deutschlandradio, das sowie gerne mal kritisch aus der Reihe tanzt, findet sich ein kurzer Artikel. Doch das Verhalten kommt nicht von ungefähr: Die vermeintlich freien Sender sind fest in der Hand von SPD, CDU und CSU, denn diese bestimmen über die Verwaltungsräte in den Sendeanstalten. Eine kurze Liste bestätigt das:
- Vorsitzende des BR-Verwaltungsrats - Barbara Stamm - CSU
- Vorsitzender des HR-Verwaltungsrats - Gert Lütgert - SPD
- Vorsitzender des MDR-Verwaltungsrats - Dr. Karl Gerhold - CDU
- Vorsitzende des NDR-Verwaltungsrats - Dagmar Gräfin Kerssenbrock - CDU
- Vorsitzender des Verwaltungsrats von Radio Bremen - Prof. Dr. Thomas von der Vring - SPD
usw.
Es mag sein, dass die Ziele der neuen Partei "Alternative für Deutschland" streitbar sind, auch die Personen wie Beatrix von Storch verfolgen sicher auch eigene Interessen, so beispielsweise wenn es um die Rückführung von Ländereien alter Landadliger in den neuen Bundesländern geht und einige ehemalige Redakteure der FAZ scheinen mit dem rechten Lager zu sympathisieren. Bis jetzt sind aber lediglich vier Punkte des Wahlprogramms klar. Darunter die Abschaffung des Euros und der Ausstieg aus dem Europäischen Rettungsschirm. Aber ist das Grund genug, nicht darüber zu berichten, oder haben die großen Volksparteien Angst, Wählerstimmen zu verlieren? Eine freie Berichterstattung sieht jedoch anders aus. Der neue Rundfunkbeitrag sollte nicht als Wahlkampfhilfe missbraucht werden.
Ergänzung:
Bernd Lucke am Donnerstag, dem 7.3., bei Maybrit Illner im ZDF
Wie soeben bekannt wurde, hat Maybrit Illner (ZDF) den Gründer der Partei "Alternative für Deutschland", Bern Lucke, in ihre nächste Talkshow eingeladen. Thema der Sendung "Chaos, Clowns und Euro-Krise - Zieht uns Italien in den Abgrund?". Die Sendung wird am 7.3. um 22:15 Uhr ausgestrahlt. Weitere Informationen finden sich unter:
http://maybritillner.zdf.de/maybrit-illner/maybrit-illner-5990162.html