Facebook will Zeitung für jedermann werden
Facebook does it again: Schon bald könnte der Social Media - Gigant ein neues Design und Änderungen bei den Funktionen präsentieren. Marc Zuckerberg kündigte heute an, dass Facebook "jedem auf der Welt die beste personalisierte Zeitung" bieten wird. Doch nicht jede Neuigkeit wird den Usern gefallen. Unter anderem soll es mehr Werbung auf Facebook geben.
Neue Filtermöglichkeiten, größere Bilder, mehr Werbung: Facebook plant offenbar umfangreiche Änderungen. Dies berichtet der Journalist Josh Constine auf dem Onlineportal TechCrunch und beruft sich dabei auf Unternehmenskreise. Der Konzern habe für Donnerstag Abend eine Pressekonferenz angekündigt, um die Neuerungen der Öffentlichkeit vorzustellen.
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Siehst du noch oder hörst du schon? Neue Filterfunktionen für Foto und Musik
Als wichtigste Weiterentwicklung wird Facebook heute neue Filtermöglichkeiten für den Newsfeeds präsentieren, blickt Constine voraus. Zukünftig sollen die User mehr Wahlmöglichkeiten haben:
- Ein Foto Feed soll es erlauben, die eigene Timeline in eine Fotogalerie ähnlich Instagram umzuwandeln.
- Wer hingegen den Schwerpunkt Musik wählt, erhält Informationen darüber, welche Songs die Facebook-Freunde hören, was für Alben neu veröffentlicht werden und ob gerade Konzerte der Lieblingsbands in der näheren Umgebung stattfinden.
- Größere Schaltflächen und Bilder sollen zudem die Bedienung nutzerfreundlicher gestalten. Auch über eine Erweiterung der Videooptionen und Apps werde derzeit nachgedacht.
Facebook soll übersichtlicher, organischer, lebendiger werden
Warum aber plant der Social-Media-Gigant diese Änderungen? Zum einen erhofft sich Facebook eine gezieltere Ansprache der Nutzer. Bisher erlaubt es der Newsfeed nur, zwischen „Hauptmeldungen“ und „neuesten Meldungen“ zu differenzieren, nicht aber nach inhaltlichen Schwerpunkten. Im schlimmsten Fall bewirkt dies auf der Timeline ein heilloses Durcheinander: Private Urlaubsfotos folgen chronologisch auf abonnierte News zur Eurokrise oder Einladungen zu Kulturveranstaltungen. Hier will Facebook für mehr Ordnung in der Timeline sorgen. Eine neue Navigationsleiste unterhalb des Statusfeldes soll es den Nutzern fortan ermöglichen, zwischen einzelnen Themenfeldern auszuwählen.
Zudem sei das Design des Facebook-Feeds seit 2006 kaum verändert worden und hinke der aktuellen Entwicklung hinterher, schreibt TechCrunch. Es habe aber in der Zwischenzeit technische Neuerungen gegeben, die das Nutzerverhalten maßgeblich beeinflussten. Mobile Geräte wie Smartphones und schnellere Internetverbindungen erleichtern das Teilen und Verbreiten von Inhalten. Auch werden die Bildschirme der Geräte immer kleiner, was wiederum größere Bilder und Klickflächen erfordere. So sei der Erfolg eines Produktes wie Instagram auch darauf zurückzuführen, dass der Fotodienst auf kleinen Bildschirmen wunderbar funktioniere.
Das neue Feed Design soll Facebook nun schneller, dynamischer und lebendiger machen: Mehr Feed-Funktionen, größere Bilder, auffälligere Klickflächen. Das bedeutet auch: Mehr Futter für die User. Werden die Anwendungsoptionen erweitert, verbringen die Nutzer noch mehr Zeit auf der Social-Media-Plattform, so die Hoffnung der Facebook-Macher.
Auch Werbeanzeigen zukünftig größer und auffälliger?
Mit dem Relaunch des Designs ist zudem ein kommerzielles Interesse verbunden. Werbeanzeigen sollen zukünftig größer und auffälliger in der Timeline eingeblendet werden. Und dank der neuen Filterfunktionen noch genauer auf die Nutzerinteressen abgestimmt sein. TechCrunch schreibt dazu, die Werbung werde insgesamt „lebendiger und auffälliger“.
Damit reagiert Facebook auf die bisher enttäuschende Bilanz bei den Werbeeinnahmen. Speziell die Nutzer mobiler Geräte wie Smartphones oder Tablet-PCs konnte das Unternehmen bisher schwer als Werbekunden erreichen. Mit dem neuen Design werden sich die mobilen Kunden auf mehr Werbung in der Timeline einstellen müssen.
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„Letztendlich wird die Überarbeitung ein großer Gewinn für sowohl Facebook als auch seine Nutzer sein“, schreibt Constin in dem Artikel. Es sei für Nutzer zukünftig leichter, die Kontrolle über Inhalte zu behalten und diese mit Freunden zu teilen. Ob dies tatsächlich der Fall ist, bleibt abzuwarten – vermutlich bis zum nächsten Shitstorm. Die User wissen bisher nichts von dem Relaunch und könnten sich überrumpelt fühlen.