Der Finanzkonzern Wüstenrot & Württembergische will bis 2015 insgesamt 800 Stellen streichen. Grund dafür sind die anhaltende Niedrigzinsphase, der verschärfte Wettbewerb und zunehmende staatliche Anforderungen. Ziel der W&W sei es die Ertragskraft weiter zu steigern, Kosten nochmals zu senken und Geschäfte zu optimieren, die viel Kapital binden.

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Wüstenrot & Württembergische setzt Einsparziel nach oben

Bereits im vergangenen Jahr hatte der Konzern angekündigt jährlich 100 Millionen Euro einzusparen (der Versicherungsbote berichtete: „Wüstenrot plant Kostensenkung von 100 Millionen jährlich“) und mehr als 250 Millionen Euro in IT, Prozessverbesserungen und Restrukturierung zu investieren.

Nun wurde das jährliche Einsparziel gegenüber der bisherigen Planung um 40 Millionen Euro auf rund 140 Millionen Euro nach oben korrigiert. Bis 2016 will das Unternehmen die benötigten Kosteneinsparungen umsetzen. Der W&W-Vorstandsvorsitzende Dr. Alexander Erdland erklärte: „Den anhaltend niedrigen Zinsen und den Kosten staatlicher Auflagen können wir nicht entrinnen. Deshalb sind wir in der Pflicht, in neue Entwicklungen zu investieren und unsere Kosten weiter zu senken. Beides dient auch der Qualität unserer Leistungen und damit der Zufriedenheit unserer Kunden.“

Stellenabbau der Wüstenrot & Württembergische Gruppe ohne betriebsbedingte Kündigungen

Bei dem anstehenden Stellenabbau will der Konzern auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten. Das vereinbarten Arbeitgeber und Arbeitnehmervertreter in einer Gesprächsvereinbarung. Entsprechenden Details sollen im Laufe der Jahre 2013 und 2014 konkretisiert und mit den Betriebsräten besprochen werden. Derzeit hat der W&W Konzern 7.900 Vollzeitstellen im Inland.

Die Wüstenrot & Württembergische (W&W) hat 2012 einen Rekordüberschuss erzielt. Der Jahresüberschuss stieg um 22 Prozent auf rund 235 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte man einen Überschuss von 192 Millionen Euro eingefahren. Dennoch blieb das Stuttgarter Unternehmen hinter den erwarteten 250 Millionen Euro Planwert.

Wüstenrot Bausparkasse mit Rekord im Neugeschäft

Die Wüstenrot Bausparkasse steigerte das Netto-Neugeschäft um 3,4 Prozent auf die neue Bestmarke von 12,2 Milliarden Euro Bausparsumme. Das Brutto-Neugeschäft bewegte sich mit rund 15,3 Milliarden Euro auf dem Rekordniveau des Vorjahres. In der Baufinanzierung vermittelte der Finanzkonzern 2012 neue Kredite in Höhe von 4 Milliarden Euro. Dadurch konnte die Wüstenrot Bausparkasse die Position als Nummer 2 unter den deutschen Bausparkassen gefestigt werden.

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Zudem plant die Wüstenrot Bausparkasse eine Neuausrichtung und will sich in Zukunft als Spezialist für Bausparen und „handliche Finanzierungsbausteine“ aufstellen. Dazu soll noch 2013 ein Baufinanzierungsportal, das auch Drittanbieter einbezieht, aufgebaut werden.