Lebensversicherungen stecken in der Zwickmühle zwischen sinkenden Zinsen und steigenden Regulierungsanforderungen. Ein Umdenken und Neu-Erfinden mit Fokus auf biometrische Risiken hatte Christian Kinder von Bain&Company im Februar den Lebensversicherern geraten: "Sie brauchen ein gesamthaftes, neues Konzept, das die Beschaffung frischen Kapitals ebenso vorsieht wie die Anpassung von Geschäftsmodell, Organisation und Produkten an die veränderten Rahmenbedingungen."

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Welche Anforderungen Kunden an ein Altersvorsorge-Produkt stellen, haben Versicherungsforen Leipzig anhand der Auswertung empirischer Studien namhafter Marktforschungsunternehmen zusammengestellt.

Demnach haben wachsende Vernetzung und der erleichterte Zugang zu Informationen die Erwartungshaltung von Kunden bezüglich Transparenz, Klarheit und Offenheit der Kommunikation erhöht. Wie die Verständlichkeit von Versicherungsbedingungen und Produktinformationsblätter verbessert werden kann, werde zunehmend in den Fokus der Versicherer geraten.

Ein weiterer zu beobachtender gesellschaftlicher Trend ist die zunehmende Individualisierung. Biografien verlaufen heute weniger linear. Ob ein Wechsel des Jobs, des Wohnortes oder des Partners – Menschen entwerfen ihr Leben immer wieder neu. Damit erhält der Trend zur Individualisierung auch Einzug in die Märkte und führt zu einer zunehmenden Differenzierung und Personalisierung der Produkte. Für die Versicherungswirtschaft heißt das, Antworten auf die Individualisierung in Form von flexibleren Versicherungslösungen zu finden, die bei Änderung der Lebenslage entsprechend angepasst werden können.

Altersvorsorge muss sicher und flexibel sein

Vor dem Hintergrund der veränderten Rahmenbedingungen haben sich auch die Anforderungen der Kunden an Produkte der privaten Altersvorsorge neu justiert. Es existieren nicht mehr DIE Kundenanforderungen schlechthin, es handelt sich vielmehr um individuelle, dem jeweiligen Kundentypen entsprechende Anforderungen.

Als besonders wichtig kristallisierten sich die Kriterien Sicherheit und Flexibilität der Vorsorgeprodukte heraus. Gerade in Zeiten volatiler Kapitalmärkte und vor dem Hintergrund der Staatsschuldenkrise ist das Bedürfnis nach sicheren Kapitalanlagen bzw. einer sicheren Altersvorsorge höher denn je.
Die Anforderungen an die Flexibilität sind vielseitig. Angefangen bei flexibler Beitragszahlung und Zuzahlungsmöglichkeiten über flexible Modelle bei Zahlungsschwierigkeiten bis hin zu flexiblem Rentenbeginn und Eigenbestimmungen in der Kapitalanlage – diese Kriterien werden erwartet.

Altersvorsorgekunden legen großen Wert auf Hinterbliebenenschutz

Die große Mehrheit der Altersvorsorgekunden legt auch auf Hinterbliebenenschutz einen sehr hohen Wert. Es gibt verschiedene Formen der Hinterbliebenenabsicherung, die in einem Altersvorsorgevertrag enthalten sind. Dazu gehört einerseits die Hinterbliebenenabsicherung in der Ansparphase, die eine Beitragsrückgewähr bzw. die Auszahlung des Vertragsguthabens vorsieht und andererseits eine Absicherung der Hinterbliebenen in der Rentenbezugszeit durch die Vereinbarung einer Rentengarantiezeit.
Beim Thema Transparenz ist Kunden vor allen Dingen die Darstellung der wichtigsten Produktmerkmale in verständlicher und übersichtlicher Form wichtig. Dazu gehören z.B. das Ausweisen der Gesamtkostenquote bzw. der Rendite nach Kosten sowie die Erläuterung des zugrunde liegenden Überschussmechanismus.

Bezogen auf die Stabilität des Unternehmens setzen die Bundesbürger bei der privaten Altersvorsorge vorwiegend auf Versicherungsgesellschaften. Die meisten greifen am ehesten auf Versicherungsunternehmen als Garantiegeber zurück. Fast genauso gut schneiden Banken ab, Fondsgesellschaften hingegen bleiben dahinter zurück.

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Nicht zu vergessen ist der hohe Serviceanspruch der Kunden. Trotz des Internetzeitalters erachten viele eine persönliche Beratung und individuelle Betreuung nach wie vor als wichtig.

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