Parkinson als Volkskrankheit? - 13.000 Neuerkrankungen pro Jahr
Parkinson könnte zur Volkskrankheit werden. Bis zu 13.000 Menschen erkranken nach Schätzungen der Deutsche Parkinson Vereinigung e.V. pro Jahr an der bisher unheilbaren Krankheit, durch den demografischen Wandel wird diese Entwicklung noch begünstigt. Anlässlich des Welt-Parkinsontag, jährlich am 11. April, rufen Mediziner, Psychologen, Therapeuten und Pflegeeinrichtungen deutschlandweit über die Symptome und Therapien die Erkrankung ins Bewusstsein der Bevölkerung. Individuelle Therapien können Symptome bereits stark lindern: Die Barmer-GEK bietet Patienten etwa eine videobasierte Arzneimitteltherapie.
Die zunehmend älter werdende Bevölkerung vermehrt das Risiko schwerer Krankheiten in der Gesellschaft. So tritt etwa Parkinson vornehmlich im Alter, ab etwa 50 oder 60 Jahren, auf. Doch sind auch jüngere Personen unter 40 Jahren von Parkinson betroffen. Insgesamt gibt es deutschlandweit derzeit 280.000 Parkinson-Patienten, berichtet die Deutsche Parkinson Vereinigung e.V. (dPV).
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Erstmals beschrieb der Arzt James Parkinson 1817 die typischen Symptome der nach ihm benannten Krankheit: Das Zittern der Hände, steife Muskeln, Schlaflosigkeit, Störungen von Haltung und Gang - auch depressive Verstimmungen können auf Parkinson hindeuten. Es ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems. Ohne derzeit erkennbare Ursache sterben im Gehirn stetig Nervenzellen, die Dopamin enthalten. Der Botenstoff ist wesentlich für den Bewegungsapparat. Fehlt Dopamin, entsteht ein Überschuss anderer Stoffe wie Acetylcholin und Glutamat. Dies führt zu dem bekannten Zittern und den Muskelversteifungen.
Früherkennung besonders für Jüngere wichtig - individuelle Therapien lindern Symptome deutlich
Gerade für die jungen Betroffenen zwischen 20 und 40 Jahren ist eine Früherkennung der Krankheit wichtig. Gut 100.000 Menschen haben erste Symptome, ohne es zu wissen, so die dPVAuch, wie gut Symptome erkannt und wie konkret dahingehend die Diagnose gestellt wird, erhöht die Chancen, die richtige Therapie zu wählen. Mit Hilfe dieser kann inzwischen der Krankheitsverlauf erheblich verlangsamt werden.
Dr. Thomas Giese, Neurologe bei der Barmer-GEK plädiert etwa für eine individuell angepasste Arzneimitteltherapie, die Symptome effektiver zu lindern verspricht. So bietet die Krankenkasse Parkinson-Patienten eine videobasierte Therapie an, bei welchem der Arzt zu einem vereinbarten Termin mit dem Patienten per Kamera zugeschaltet wird. Dies kann im häuschlichen Umfeld des Betroffenen stattfinden. Dabei analysieren Arzt und Patient gemeinsam durch Bewegungsübungen, wie die Medikation wirkt. Außerdem sprechen sie über mögliche Alternativen bei Auswahl, Dosierung und Einnahmezeitpunkt der Präparate. Der Vorteil der Behandlung ist das häusliche Umfeld, so Giese, denn eine Therapie sollte nicht nur in der Klinik funktionieren, sondern im Alltag des Patienten verankert werden. Daneben existieren aber auch zahlreiche weitere Therapieformen, etwa Bewegungstherapien im Schwimmbad oder Psychotherapien, um trotz Erkankung aktiv am Leben teilnehmen zu können.
Absicherungen für das finanzielle Risiko der Erkrankung bieten Dread Disease, bzw. Schwere Krankheiten Versicherungen wie etwa der Skandia Dread Disease „Komfortschutz (DDK13)“, der „Perikon“-Tarif der Gothaer oder die „Schwere Krankheiten Vorsorge“ der Canada Life. Neben Parkinson können mit Hilfe dieser Policen auch andere schwere Erkrankungen wie Alzheimer, Hirntumor, Herzkrankheiten - aber auch die Pflegebedürftigkeit oder Erwerbsminderung abgesichert werden.
Im Falle der Pflegebedürftigkeit greifen sowohl Leistungen aus der sozialen Pflegeversicherung als auch bei den Anbietern privater Pflegeversicherungen. Desweiteren sind Parkinson-Patienten sind bei den gesetzlichen Krankenkassen von Zuzahlungen befreit und können aufgrund ihrer Leistungsbeeinträchtigung einen Schwerstbehindertenausweis beantragen.
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Neben den Therapien ist bei einer Parkinsonerkrankung vor allem Selbsthilfe, betont die Deutsche Parkinson Vereinigung e.V. (dPV) . Mit Parkinson lässt es sich aufgrund der verbesserten Behandlungsmethoden bewusst und aktiv leben.