Zahnersatz wird immer teurer. So lagen die Durchschnittskosten für neuen Zahnersatz im Jahr 2009 bei 1.382 Euro. Davon mussten Patienten 56 Prozent übernehmen. Das sind durchschnittlich 776 Euro. Das zeigt aktuelle Barmer GEK Zahnreport 2013.

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Eigenleistungen für Zahnersatz stiegen um 18 Prozent

Inflationsbereinigt stiegen die Eigenleistungen für Zahnersatz zwischen 2005 und 2009 um 18 Prozent. Der Privatanteil an den Gesamtkosten erhöhte sich um einen Prozentpunkt von 55 auf 56 Prozent. Das belegen Zahlen einer Studie der Wissenschaftler vom Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung (ISEG) in Hannover.

Studienautor Professor Dr. Thomas Schäfer erklärt: "Für die darauffolgenden Jahre ist aus Daten der Gesundheitsausgabenrechnung des Bundes belegt, dass diese Entwicklung weitergegangen ist. Insgesamt müssen wir von einem noch höheren Niveau der Eigenleistungen ausgehen."

Privatkostenanteil wird in die Höhe getrieben

Vor allem durch den Einsatz teurer Versorgungsalternativen werde der Privatkostenanteil in die Höhe getrieben und die Basis der Festzuschüsse weiter abgesenkt, erklärte Dr. Rolf-Ulrich Schlenker, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Barmer GEK. Die Eigenanteile seien zwar seither nicht so dramatisch gestiegen wie von vielen befürchtet. Dennoch sieht Schlenker Handlungsbedarf: "Wir müssen deshalb das Modell der Festzuschüsse reformieren, indem wir den Anstieg der über die private Gebührenordnung der Zahnärzte abgerechneten Leistungen bremsen."

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Dass der Bedarf an Zahnersatzleistungen wie Kronen, Brücken oder Implantaten vorhanden ist, belegen die Zahlen bei der älteren Bevölkerung. Rund 27 Prozent der 77-Jährigen nahmen Zahnersatzleistungen in Anspruch. Dabei entfällt der Großteil jedoch auf Reparaturen. Insgesamt wurde 2009 für 11,5 Prozent der Bevölkerung mindestens ein Heil- und Kostenplan für Zahnersatz abgerechnet. Dabei entfiel knapp die Hälfte auf Neueingliederungen, der Rest auf Wiederherstellungen und Reparaturen.

Barmer GEK