Die Union aus CDU und CSU, bisher unangefochtener Favorit für die Bundestagswahl 2013, gerät mit der aktuellen Diskussion um Steuerbetrug und Vetternwirtschaft zusehends unter Druck. Laut einer Umfrage von Emnid im Auftrag der der Bild am Sonntag hat die Union bereits 3 Prozent eingebüsst. Entsprechend schärfer werden die Kommentare aus den Reihen der Union.

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Der Bundesfinanzminister, Wolfgang Schäuble, benutzte deutliche Worte in einem Interview gegenüber der Bild am Sonntag. Uli Hoeneß hat eine Straftat begangen und er bezog sich auch auf das Interview von Uli Hoeneß in der Zeit, in dem er über Schlafprobleme berichtete. Seine Worte dazu: "Ich empfände es als schwierig, wenn Uli Hoeneß sagen würde: Mir geht es prima, ich schlafe bestens."

Damit begibt sich die Union auf einen gefährlichen Grad. Dabei ist allein schon die Ankündigung von Steuererhöhungen für viele Stammwähler ein Problem, jetzt auch noch die Hetzjagd auf Steuersünder. Durch das Scheitern des Abkommens mit der Schweiz, es wurde vom Bundesrat im Dezember letzten Jahres abgelehnt, fehlt eine Lösung, wie man das Geld der Steuersünder straffrei nach Deutschland zurückführen kann. Nach dem Skandal um die bekanntgewordene Selbstanzeige von Uli Hoeneß ist auch diese keine echte Alternative mehr. Bleibt nur noch nach dem Willen von SPD, Grünen und den Linken der Weg, alle Steuersünder für kriminell zu erklären und öffentlich Prozess zu machen.

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Den Stammwählern der Union wird das kaum gefallen, denn die Union hat sich stets als die Partei der Besserverdiener verkauft und diese sind nunmal auch die potentiellen Steuersünder. Auf deren Stimmen kann die Union nicht verzichten, möchte aber gleichzeitig Volkspartei sein - die Union ist in der Zwickmühle.