Durch die Niedrigzinspolitik könnte der Aufbau der Betriebsrenten erheblichen Schaden nehmen, warnt der aba-Vorstandsvorsitzende Heribert Karch auf dem 75. Verbandsjubiläum am 14. Mai in Berlin. Zwar sollen diese EU-Maßnahmen das Finanzsystem der Mitgliedsstaaten in Balance halten, doch trifft die Politik der Notenbanken kleine Sparer. Zusätzlich werden die möglichen Renditen in der bAV gedrosselt.

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So verdeutlichte Ursula von der Leyen (CDU) auf dem aba-Kongress die Notwendigkeit einer Rentenreform, die vor allem Geringverdienern Antworten liefern solle. Für diese wolle sich die Bundesministern für Arbeit und Soziales einsetzen.

In der aktuellen Zinssituation wäre auch der Rechnungszins für Unterstützungskassen und Pensionsrückstellungen zu hoch. Eine planmäßige Vorfinanzierung ist deshalb derzeit nur eingeschränkt möglich.

Finanztransaktionssteuer und Solvency II schädigen bAV

Thomas Mann, Mitglied des Europaparlaments, betont, wie wichtig es ist, den EU-Politikern die Folgen von Solvency II für die Betriebsrenten zu vermitteln. Dr. Georg Thurnes, stellvertretender aba-Vorsitzende, erläutert dazu, dass Geschäftsmodelle von Versicherern und Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung grundverschieden sind. Somit müssten auch verschiedene Aufsichtsregime Anwendung finden. Zusätzlich würden steuerliche Rahmenbedingungen Arbeitnehmern die Mobilität nehmen, nicht die Betriebsrente als solche. Auch fordert Thurnes deutlich: „Die Finanztransaktionssteuer, durch die man die Finanzindustrie an den Kosten der Finanzkrise beteiligen will, muss für den Bereich der betrieblichen Altersversorgung unbedingt verhindert werden.“

Stimmung und Stimmen zum 75. Jahrestag der aba:

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