Die bkV-Produkte der Signal Krankenversicherung AG sind seit dem 1. Juli 2013 auf dem Markt. Die Policen umfassen Vorsorgeleistungen wie Schutzimpfungen und Zuschüsse zu Fitnessstudiobeiträgen, einen Krankenhaus- und Pflegebaustein im Falle eines Unfalls sowie Zahnzusatzschutz. Kinder können dabei zum Großteil beitragsfrei mitversichert werden. Die Verträge können sowohl über die Signal als auch über die Deutsche Ring Krankenversicherungsverein a.G. abgeschlossen werden.

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In den Tarifen „Vorsorge“, „Akut“, „Zahn“ und „Zahn Pro“ verzichtet die Signal vorab auf eine Gesundheitsprüfung - es kann also unbegrenzt jeder Arbeitnehmer aufgenommen werden. In den Tarifen mit Gesundheitsprüfungen müssen mindestens 20 Mitarbeiter versichert werden und 90 Prozent einer definierten Gruppe. Zum Vergleich: Bei der Allianz und der Halleschen müssen Minimum 10 Mitarbeiter im Tarif versichert sein, bei der Halleschen spielt dabei zusätzlich die Branche eine Rolle. Ebenfalls 20 Mitarbeiter müssen mindestens in den bKV-Tarifen der Barmenia versichert werden.

Im Falle eines Unternehmenswechsel können die Tarife vom Versicherten fortgeführt werden. Eine Clearingstelle, wie sie zum Teil in der betrieblichen Altersvorsorge angeboten wird, ist derzeit aber noch nicht vorgesehen.

Weitere Features, wie etwa einen Ausfallschutz für Mitarbeiter in Schlüsselpositionen, bietet beispielsweise die CSS Versicherung AG an. Bei deren Ausfall sorgt der Versicherer für einen Ersatz, um den operativen Betrieb sichern zu können. Zudem gibt es Wiedereingliederungsprogramme für Mitarbeiter. Im Rahmen einer weiteren Ausbaustufe plant auch die Signal solche Zusatzabsicherungen.

bKV: Geschäftsfeld mit hohem Potential für Krankenversicherer

Die bKV birgt viel Potential für die Branche. Seit einem Urteil des Bundesfinanzhofes vom 14.04.2011 (Az. VI R 24/10) sind auch bestehende Rechtsunsicherheiten beseitigt, denn danach fällt die bKV unter Sachlohn: bis zu 44 Euro Beitrag sind von Steuer-, Lohn-, und Sozialabgaben befreit. Aktuell ist das Thema der bKV auch in Hinblick auf den möglichen Ausgang der Bundestagswahl ein Thema, da zumindest fraglich sein könnte, ob es noch genügend Neukunden in Vollversicherungstarifen geben wird. Für die Gesellschaften ist daher relevant, an welcher Stelle sich neue Geschäftsfelder auftun. Da Deutschland weltweit das einzige Land mit Pflicht zur Krankenversicherung ist, liegt gerade in der bKV ein nahezu unerschöpfliches Potential, erklärt Versicherungsmakler und Vertriebstrainer Andreas Trautner.

Im Fokus der betrieblichen Gesundheitsvorsorge stehen gerade in Deutschland vor allem kleine und mittelständische Unternehmen. Der Vertriebszugang erfolgt dabei meist über Privatpersonen, weiß Trautner. Auch die Signal will gezielt Unternehmen mit rund 50 Mitarbeitern ansprechen.

Stationäre Tarife kein ideales bKV-Angebot

Bei einigen bKV-Produkten müssen mitunter Altersrückstellungen gebildet werden. Dies gilt insbesondere für stationäre Tarife: „Falls der Kunde nicht rechtzeitig Alterungsrückstellungen aufbaut, drohen im Alter sehr hohe Beiträge, die den Versicherungssschutz gegebenenfalls genau dann, wenn man in benötigt, unfinanzierbar machen“ erklärt Achim Boine, Leiter für Marketing und Produktmanagement bei der Signal gegenüber Versicherungsbote.

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Dem Arbeitnehmer muss also bewusst sein, dass beim Abschluss einer Police ohne Altersrückstellung in diesem Fall hohe Kosten auf ihn zukommen können. „Falls dies nicht einwandfrei dargestellt wird, sehen wir die Gefahr, dass dann sogar der Arbeitgeber mit Vorwürfen oder gar mit Ansprüchen konfrontiert wird, weil der Arbeitnehmer im Alter keine Chance mehr hat, etwas aufzubauen“ warnt Boine. Daher sieht das Unternehmen stationäre Zusatzversicherung nicht als ideales Angebot innerhalb der bKV an.

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