Die Fronten in Europa sind zur Zeit klar zwischen Norden und Süden. Die Länder im Norden sehen die weitere Ankurbelung der Neuverschuldung der Länder im Süden mit Sorge und wollen den Druck auf die Regierungen in den betroffenen Ländern wie Griechenland, Italien, Spanien, Zypern und Portugal erhöhen. Für diese Länder wird der Druck jedoch zu einer unlösbaren Aufgabe: Ohne neues Geld droht der Bankrott, denn die Reformen brauchen Zeit und das Sparen erweist sich als Bremse für die eigene Wirtschaft.

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Entsprechend groß ist der Streit innerhalb der Europäischen Zentralbank. Als Bestandteil der Troika hat sie die Aufgabe, die Euro-Krise mit ihrer Geldpolitik einzudämmen. Doch welche Politik ist die richtige? EZB-Chef Mario Draghi hatte einen Vorschlag zur weiteren Absenkung der Zinsen auf 0,25 Prozent für die letzte EZB-Sitzung vorbereitet. Die angeschlagenen Staaten brauchen dringend billiges Geld und bei niedrigen Zinsen sinken auch die Preise für Staatsanleihen.

Für Jens Weidmann ist eine weitere Zinssenkung der falsche Weg, zu hoch ist das Risiko, dass auch weitere Schulden das Problem in den Ländern nicht beheben. Die Länder sollten jetzt die Ursache der Krise selbst beseitigen, damit die Fehler einzelner Staaten nicht die gesamte Euro-Zone ins Wanken bringen.

Bei der letzten EZB-Sitzung am Freitag fiel dann die Entscheidung zu Gunsten der Länder aus dem Norden - gegen eine weitere Absenkung der Zinsen.

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