Private Altersvorsorge: „Wir hoffen auf ein deutliches Signal zur Stärkung“
Krisen, Krieg und Inflation: Dennoch blickt die R+V Versicherung optimistisch in die Zukunft. Woran das liegt und in welchen Bereichen der Versicherer besonderes Wachstum erwartet, verrät Jens Hasselbächer, Vorstand Kunden & Vertrieb der R+V Versicherung, im Interview.
Versicherungsbote: Die Beitragseinnahmen haben im Jahr 2023 wieder einen leichten Anstieg verzeichnet. Wie sollen die Beiträge in den kommenden Jahren gesteigert werden?
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Jens Hasselbächer: Für das Gesamtjahr erwarten wir insgesamt ein Wachstum über dem Branchenniveau von knapp drei Prozent. Insbesondere in der Lebensversicherung setzen wir auf einen großen Bedarf in der Bevölkerung an zusätzlicher privater und betrieblicher Altersvorsorge. Die Versicherungswirtschaft bietet hier lebenslange Rentenleistungen und sorgt damit für finanzielle Sicherheit im Alter. Ebenso fokussieren wir uns auf das Wachstum in der Gesundheitsversicherung. Hier verfügen wir in allen Segmenten über sehr gute Lösungen. Besonderes Wachstum sehen wir in der betrieblichen Gesundheitsversicherung und in der Beihilfe.
Wie kann dieses Wachstum in einem sich verschärfenden Wettbewerbsumfeld und angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen nachhaltig gestaltet werden?
Auf Basis unserer bedarfsgerechten und kundenorientierten Produkt- und Serviceangebote gehen wir von einer weiteren positiven Entwicklung aus. Eine wirkliche Differenzierung erreichen wir über die Qualität unserer Mitarbeitenden im Innen- und Außendienst. Hier sind wir bereits hervorragend aufgestellt und wir investieren weiter in unsere Führungskultur zur Sicherung der langfristigen Zukunftsfähigkeit. Denn mit wertschätzender, fordernder und fördernder Führung schaffen wir einen optimalen Rahmen, dass unsere Mitarbeitenden persönlich wachsen und somit einen noch größeren Wert für Kunden und Vertriebspartner schaffen.
Wie wirkt sich die fortschreitende Digitalisierung auf die Kundenbindung und -zufriedenheit aus?
Wir nutzen die Digitalisierung, um unseren Kunden die Möglichkeit zu geben, uns zu jeder Zeit von jedem Ort aus zu erreichen. Unsere Kunden können wählen, über welchen Kommunikationsweg sie mit uns in Kontakt treten möchten, ob digital, telefonisch oder persönlich. Der Kunde wünscht sich ein „rundes“ Zusammenspiel aus digital und persönlich: Bedarfsweckung, Recherche und auch die Möglichkeit Online-Abschlüsse zu tätigen, in Verbindung mit der Möglichkeit, jederzeit ein persönliches Beratungsgespräch zu führen. Omnikanal ist deshalb unsere unternehmensweite Kunden- und Marktbearbeitungsstrategie. In diesem Rahmen bauen wir das omnikanale Produktportfolio weiter aus, mit modularisierbaren Angeboten, bei denen der Kunde in der Regel zwischen drei Produktvarianten mit unterschiedlichem Leistungsumfang und unterschiedlichem Preis wählen kann.
Welche Herausforderungen sehen Sie für das kommende Geschäftsjahr und welche Chancen könnten sich aus daraus ergeben?
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Trotz schwieriger Rahmenbedingungen durch Krisen, Krieg und Inflation blicken wir optimistisch in die Zukunft und gehen von erneutem Wachstum aus. Von der Politik hoffen wir in diesem Jahr auf ein deutliches Signal zur Stärkung der privaten Altersvorsorge. Wir blicken auf der einen Seite demütig auf die Zukunft und auf der anderen Seite auch mit der Überzeugung, dass wir durch die Qualität unserer Mitarbeitenden sowie unser Kapitalstärke alle Voraussetzungen haben, um im Wettbewerb kurz- wie langfristig zu bestehen und kontinuierlich Marktanteile zu gewinnen.