Wie wird die Versicherungsbranche am 3. Februar 2030 aussehen? Diese Frage haben wir im vergangenen Jahr der Branche gestellt und eine Vielzahl von Antworten erhalten. Außerdem haben wir mit den Verantwortlichen bei Google, Meta oder IBM darüber gesprochen und auch mit Zukunftsforschern, Professoren und verschiedenen Experten. Dies führte schließlich zu einer gleichnamigen Podcast-Trilogie.

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In diesem Jahr sprechen wir mit den Vorständen der Versicherungsbranche ausführlich über das gleiche Thema. Dieses Mal war Dr. Sebastian Schulz, Experte für digitale Transformation und ehemaliger COO der VHV Versicherung, zu Gast und wir sprachen u.a. über die folgenden Themen:

  • Wie verläuft der normale Kundenprozess?
  • Wird der Vermittler noch relevant sein?
  • Wie läuft der ideale digitale Schadenprozess 2030?
  • Wie werden Vertragsabschlüsse erfolgen?
  • Werden denn die kommenden Generationen auch persönliche Berater wollen oder nur digitale Abschlüsse?
  • Welche neuen Versicherungsprodukte wird es in Zukunft geben?
  • Sind deutsche Versicherungsnehmer besonders skeptisch bei neuen Produkten, weil Telematik scheint sich ja bei uns nicht durchzusetzen?
  • Welche Relevanz haben InsureTechs 2030 noch?
  • Welche Relevanz werden BigTechs haben?
  • Wo sind Gefahren für die Versicherungsbranche in Zukunft?
  • Welche Chancen bieten sich der Versicherungsbranche gerade für die Zukunft?
  • Werden wir 2030 im Metaverse Versicherungen abschließen?
  • Werden die System 2030 alles leisten können, was wir besprechen oder werden statt Dunkelverarbeitung noch immer Leute dasitzen die Daten eintippen.
  • Wieviel Faxe werden am 3. Februar 2030 in der Versicherungsbranche versendet?
  • Was möchten Sie ihrem Zukunfts-Ich sagen, wenn es das hier hört?

„Nokia hat auch nicht kommen sehen, was da passiert und das kann der Versicherungsbranche auch ganz schnell passieren“

Dr. Sebastian Schulz ist Experte für die digitale Transformation in der Versicherungsbranche und war bis vergangenes Jahr COO bei der VHV Versicherung. Im Vorgespräch zum Podcast und auch währenddessen, kamen wir auf den kurzen Wintereinbruch am Wochenende zuvor, was mir wieder zeigte, wie unterschiedlich unterschiedliche Personen auf ein und denselben Sachverhalt schauen und warum wir überhaupt vor 2 Jahren das Format aus der Taufe gehoben haben. Denn während für mich der Wintereinbruch nur im Bezug auf meine eigene Zugfahrt relevant war, lag der Fokus von Sebastian Schulz direkt auf die mit dem Wintereinbruch einhergehenden Schäden und Schadensmeldungen.

Was auch ein großes Thema in unserem Gespräch über die Zukunft der Branche war. Wir sprachen darüber, wie Schadensmeldungen in Zukunft erfolgen werden und wie der Schadensprozesse sein wird. Es wird alles, da ist sich Sebastian Schulz sicher weitaus digitaler erfolgen und zu einem großen Teil auch automatisiert. Denn die aktuellen Entwicklungen in Sachen KI deuten an, was in Zukunft möglich sein wird. Wobei das nicht bedeutet, dass der menschliche Faktor irrelevant wird. Ganz im Gegenteil. Denn sowohl im Schadensfall, aber auch in der allgemeinen Betreuung oder im Antragsprozess, werden Menschen als vertrauensvolle Ansprechpartner weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Auch darin ist er sich sicher.

Ebenso werden wir in Zukunft auch selbstverständlich via Spracheingabe mit Versicherungssystemen interagieren. Was, wie Sebastian Schulz an einem persönlichen Beispiel aufzeigt, auch für unumgänglich hält. Denn er erzählt bspw. wie sein Sohn schon heutzutage keine Aufsätze für die Schule schreibt, sondern diese via Word ganz selbstverständlich diktiert und auch sonst Sprache als Eingabemedium bevorzugt. Etwas, was auch die Versicherungsbranche in Zukunft leisten muss, um die Erwartungen der neuen Kundengruppen zu erfüllen.

Gleichzeitig ist die Branche aber sozusagen zu einem Spagat in der Digitalisierung genötigt. Denn so digital er die Zukunft der Versicherungsbranche auch sieht, so sicher ist er sich, „auch 2030 werden noch Menschen dasitzen und Daten eintippen, anstatt dass überall Dunkelverarbeitung geht.“ Denn die teilweise über 30-Jahre alten Systeme mancher Versicherer lassen keine andere Wahl.

Neben diesen Themen sprechen wir außerdem über Datensicherheit und Datenhoheit, welche man für neue Versicherungsprodukte haben muss. Und ob solche neuen Produkte überhaupt in Deutschland gewünscht werden. Denn die Nachfrage nach Telematik-Tarife deutete nicht darauf hin. Außerdem sprechen wir über neue Geschäftsmodelle von Versicherern, warum man keine Sorge vor BigTechs und InsureTechs haben muss, aber Nokia trotzdem ein warnendes Beispiel für die Branche sein sollte. Warum dem so ist und über vieles mehr sprechen wir im Podcast. An dessen Ende ich auch ihn frage, wie viele Faxe die Versicherungsbranche am 3. Februar 2030 wohl noch versenden wird und was er seinem Zukunfts-Ich mitteilen möchte. Das gesamte Gespräch finden Sie hier. Hören Sie es sich an – es lohnt sich!

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